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„Sport“, Spaß, Gedanken, schmunzeln …

„Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen“
Chinesische Weisheit

Von kalten, dunklen Seen und von knisternden Begegnungen im HPLC-Land …

POL Ari schaute sich um: Es war still und recht kalt in der Tiefe des dunklen Sees. Das bläuliche, gedämpfte Licht verstärkte die unheimliche Stimmung. Dies störte ihn allerdings herzlich wenig, er konnte nach allen Richtungen flink schwimmen und die anderen Bewohner etwas genauer beobachten. Da waren zunächst diese viele, gleich aussehende, kleiner als er, undifferenzierte Wesen, die irgendwie aggressiv aussahen, man könnte denken, sie waren richtig „geladen“. Sie interessierten ihn jedoch kaum, seine Aufmerksamkeit fiel auf einen etwas stattlichen Schwimmer, der viel gemütlicher als er selbst seine Runden drehte.

Er war irgendwie anders: Etwas groß, etwas einfältig, etwas behäbig – die Ruhe selbst! Er wollte nun doch wissen, wer das ist. POL Ari schwamm „unauffällig“ in seine Nähe, um dessen Namensschild lesen zu können, das war wohl ein feiner Herr, ein gewisser A. PO-Lar von Hydrophobenhausen. Und da war noch dieses apathische, nichts aussagende, ausdruckslose, abwesend wirkende, blase Wesen namens Ur. A. Cil, man hatte den Eindruck, dass es die Zeit „tot“ schlug. Das einzig auffallende an ihm war der auf seinem Pulli mit riesigen Lettern verzierte Schriftzug „INERT“. Für POL Ari stand fest: Das ist bestimmt ein Mitglied von irgendeinem komischen Verein für Sonderlinge, für Nihilisten, die sich für nichts und niemanden auf der Welt interessieren und mit niemandem etwas zu tun haben wollen. POL Ari wollte … – aber er kam nicht dazu: Auf einmal tauchte ein riesiger Rüssel in den See hinein und saugte mit einer Wahnsinns-Saugkraft einen Großteil des Seeinhaltes samt darin enthaltenen Individuen.

Nach dem ersten Schock wurde es ruhig aber so dann wurden sie in einen engen, geschlossenen Kanal hineingeworfen, durch den ein rauschender Fluss donnerte. Ob sie wollten oder nicht – sie mussten mitschwimmen. Kaum von diesem zweiten Schock erholt, sah POL Ari wie sie mit einer atemberauenden Geschwindigkeit schnurgerade auf einer Barriere zusteuerten. „Jetzt ist es aus“, dachte POL Ari – und nicht nur er. Je näher sie kamen umso klarer wurden die Konturen der Löcher an dieser, Schweizer-Käse ähnlichen Wand. Sein einziger Gedanke war in diesem Moment: „Schaffen wir es durch diese Löcher?“ Das war auch problemlos der Fall, die Löcher entpuppten sich als riesig im Vergleich zum kleinen POL Ari aber auch zum A. PO-Lar von Hydrophobenhausen und zu den anderen. Beim Durchschwimmen konnte er gerade auf einem Schild lesen: „Me. Tall. Siebch …“ – für mehr reichte die Zeit nicht.

Und dann waren sie endlich da. Wahrlich ein Paradies! Zugegeben, es war ein starker Druck zu spüren, der Weg war eng, wies unendlich vielen Verzweigungen auf – und dunkel war es sowieso, aber: Es war wesentlich wärmer als im See. Und das tollste dort waren die unzähligen, netten Bewohner im Innern dieser Labyrinth-ähnlichen, kleinen, runden Häuschen, die keine Tür hatten. Es war praktisch kaum möglich, an ihnen vorbei zu schwimmen ohne mit ihnen mindestens ein wenig zu quasseln. Nur diese komische, viele, unhöfliche Wesen, die POL Ari bereits im See unangenehm aufgefallen waren, gingen an den vielen Eingängen vorbei ohne wenigstens einen Blick hinein zu werfen, geschweige denn hinein zu gehen – einfach unerhört! POL Ari gewann den Eindruck, dass dieses Verhalten auf Gegenseitigkeit beruhte: Ein Teil der Bewohner verhielt sich ihnen gegenüber richtig abstoßend.

Und was machte dieser Ur. A. Cil? Typisch für ihn: Er ging zwar schön brav in jedes Häuschen hinein aber er kommunizierte überhaupt nicht – kein Wort, kein Blick, keine Reaktion. Sogar A. PO-Lar von Hydrophobenhausen taute langsam auf und flirtete nun munter mit den Bewohnern, die sich als AL- KYL vorstellten. Das waren lange, schlanke, bewegliche, in die Höhe rankende, Riesengras-ähnliche Wesen. Man spürte sofort, dass zwischen ihnen und A. PO-Lar von Hydrophobenhausen die „Chemie“ einfach stimmte. Das waren manchmal lange, ja teils recht intensive Begegnungen … POL Ari blieb selbstverständlich als höfflicher, netter Kerl auch eine gebührende Zeit bei den AL-KYL´s stehen – aber: Richtig angetan hatten es ihm die süßen SIL-Oli´s und sonstige POLI-Grouppies und Heavy-Metal´s. Diese Augen und vor allem diese Hände, die schon beim zarten Berühren elektrisierend wirkten, übten eine so große Anziehungskraft aus, dass er immer wieder vergas, los zu reißen. Er spürte es, er wusste es genau: Seine Liebe, das Feuer, die Intensität seiner Beziehung, einfach seine Affinität zu den SIL-Oli´s, den POLI-Groupies und den Heavy-Metal´s waren viel, viel stärker und inniger als das vorsichtige, distanzierte, für ihn fast platonische Beisammensein zwischen den AL-KYL´s und A. PO-Lar von Hydrophobenhausen.

Er spielte sogar bald mit dem Gedanken für immer dort bei seinesgleichen zu bleiben, aber dann kamen schon, und wieder und immer wieder diese unzählige Kehrer mit ihren Besen. Zuerst die Kleinen von der sogenannten Ha. Zwei. O.-Clean-Service GmbH und dann schon die nächsten schlimmen, mit ihren komischen Hütchen und der Innschrift Ace. To. Nitril Kehr GmbH & Co.KG. Es kam so wie es kommen musste: Diese liebevolle Flirts mussten aufhören, alle – na ja, fast alle – mussten diesen paradiesischen Ort verlassen. Erst die komischen Wesen, die sowieso weder nach links noch nach rechts schauten und nur auf schnellstem Wege immer weiter nach vorne schwammen, dann dieser Ur. A. Cil, dann A. PO-Lar von Hydrophobenhausen und wesentlich später POL Ari richtig trunken vom intensiven flirten und recht „breit“…

Alle wurden nach einander durch ein krasses, helles Licht in einem spiegelglatten Saal in die reale Welt zurückgebracht, eine Sache war hier dennoch positiv: Der starke Druck war auf einmal weg. Beim Verlassen des Spiegelsaals trennten sich die Wege: Während die komischen Wesen – die „Abgestoßenen“ -, Ur. A. Cil, POL Ari, die viele Kehrer usw. in einen viel größeren, schmutzigen See landeten, wurde A. PO-Lar von Hydrophobenhausen automatisch abgesondert und abgeführt. „Entweder kommt er jetzt ins Gefängnis oder er ist wirklich ein feiner Herr, jemand wertvolles, vielleicht ein echter VIP, auf den eine besondere Behandlung wartet“ dachte POL Ari etwas enttäuscht und traurig. Wer braucht schon solche kleine POL Ari´s, ach, die (analytische) Welt ist doch eine harte … – aber was soll´s? POL Ari spürte wie seine gute Laune zurück kam und die Melancholie wich, denn was haben schon solche tiefgründlichen Gedanken bei einem kleinen, quirligen Kerl namens POL Ari verloren?

Liebe Leserin, lieber Leser, du hast wahrscheinlich diesen alltäglichen Fall im HPLC-Labor erkannt:

Das war die Injektion einer salzhaltigen, Matrix-belasteten Probe mit polaren und apolaren Komponenten aus einem gekühlten Autosampler mit einem beleuchteten Probenraum auf eine – in einem Säulenofen sich befindenden – ältere C 18-Säule mit zusätzlichen Silanol- und weiteren polaren Gruppen sowie Metallionen in der Kieselgelmatrix.

Nach der Detektion mittels eines UV-Detektors erfolgte die Isolierung der wertvollen apolaren Hauptkomponente von störenden polaren Verunreinigungen sowie von Matrixbestandteilen, die wegen ihrer Ladung von den Silanolgruppen abgestoßen wurden und somit ausgeschlossen vor der Totzeit eluierten.

Vergessen wir für einen Moment die HPLC und wenden uns anderen „Märchen“ zu. Nachfolgend findet ihr mit Erlaubnis des Autors eine Textpassage aus dem Buch von Jürgen Fuchs „Das Märchenbuch für Manager“ (Deutscher Taschenbuch Verlag), wie ich finde, eine sehr gelungene „Märchenstunde“. Ich werde allerdings dem Verdacht nicht los, dass Jürgen Fuchs uns Märchen erzählt, wenn er behauptet, seine Märchen seien „Märchen“…

Die Wellen des Wandels

Eine richtige Idylle. Ein schöner Strand, an dem sich die Wellen des Meeres brechen, eine nach der anderen. Jede Welle baut sich auf, wird groß und kracht dann mit Wucht auf den Strand. Welch´ eine Energie!
Welch´ eine Energie in den Wellen des Wandels! Aber wer möchte sich denn wandeln? Wer liebt wirklich die Veränderung, und wer will sich selbst wirklich verändern? Ein Stein verändert sich nicht. Er ist tot. Vielleicht wird er aber verändert von den Wellen des Meeres, bis alle Kanten abgeschliffen sind, bis er glatt und poliert ist. Dann haben die Wellen leichtes Spiel. Jetzt hört man nur noch ein leichtes Grollen, wenn die Steine aufeinander rollen. Bis sie zu kleinen Kieseln werden, zu Sand und feinem Staub – den dann der Wind verweht.
Ein Schwimmer versucht durch die Wellen zu tauchen. Immer wieder. Er strengt sich ungemein an und braucht einen langen Atem. Er kommt aber nicht von der Stelle. Bis er müde wird. Bis eine Welle ihn herumwirbelt und an Land wirft.
Ein Wellenreiter surft mit seinem Brett auf einer schönen Welle. Er nutzt die Energie der Welle für seine eigene Fortbewegung. Er agiert nicht gegen der Welle, sondern mit der Welle. Allerdings braucht er dazu Mut, Kraft und Geschicklichkeit. Er darf auch nicht nach hinten schauen, sondern hat den Blick konsequent nach vorne gerichtet. Er wird auch nicht erfolgreich sein, wenn er nur rational surft, mit dem Verstand. Beim Umgang mit Wellen sind Gespür, Gefühl Intuition und Erfahrung äußerst wichtig. Der Verstand reagiert viel zu langsam, um das Gleichgewicht in turbulenten Zeiten zu halten.
Das Surfen auf der Welle des Wandels lernt man nicht am Strand, nicht in einem Kurs und nicht in der Schule. Die Erfahrung und den Mut, auch mal wieder aufzustehen, und die nötige Routine gewinnt der Wellenreiter nur beim Surfen selbst. Erst auf kleinen, dann auf größeren Wellen – wie im richtigen Leben.
Ein Surflehrer übt im Wasser gerade mit seinen neuen Wellenreitern. Er macht ihnen keine Angst. Er kommandiert sie nicht, er unterdrückt sie nicht, er demotiviert sie nicht. Er motiviert auch nicht, sondern gibt der Eigenmotivation Kraft und Ziel. Wie ein guter Manager. Er macht ihnen Mut und gibt ihnen Tipps. Er lässt sie selbst surfen. Er ist dann stolz, wenn sie alle stolz sind – auf ihre eigene Leistung.
Die Manager in den Unternehmen, die sich dem Wandel stellen und die in dem Wandel die Chancen sehen, agieren nicht mehr als Dompteur wie in den starren bürokratischen Konzern- und Staatsmaschinerien. „Bleib unten! Sei ruhig! Tu dies! Lass das!“ Die Menschen erstarren dort in Routine zu Steinen, die von den Wellen des Wandels zu Staub zerrieben werden.
Wer Angst sät, wird Lähmung ernten. Manager müssen nicht krampfhaft motivieren. Wenn sie nur aufhörten zu demotivieren, könnte dadurch die Produktivität schlagartig gesteigert werden. Zukunftsweisende Führungskräfte agieren wie Surflehrer, damit die Menschen keine Angst haben vor den Wellen des Wandels. Sie erkennen und machen deutlich, dass der Wandel das einzig Beständige in der Welt des Lebendigen, in der Welt des Lebens ist.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann surfen sie noch heute.

Liebe HPLC-Anwenderin, lieber HPLC-Anwender,

Lasst uns auf eine etwas unkonventionelle Art und Weise ein paar Vorsichtsmaßnahmen wiederholen, die zur merklichen Verlängerung der Lebensdauer einer RP-Säule führen: Die Säule meldet sich hier selbst zu Wort und bekundet auf ihre typisch unbekümmerte Art ihre Wünsche.

Hallöchen, ich bin deine Säule!

Danke, dass du mich gekauft hast; wir werden viele glückliche Wochen und Monate miteinander verbringen – aber nur, wenn du gaaanz lieb zu mir bist!
Denk bitte daran, ich mag keinen Druck – übrigens genauso wie du … – aber ein Sensibelchen bin ich auch wiederum nicht: Ca. 350-400 bar kann ich schon aushalten. Ich bin ein Sauberchen und kann Dreck absolut nicht vertragen. Bitte, bitte wasch´ mich regelmäßig – eine Selbstreinigung wie deine Katze kann ich leider nicht durchführen. Fang zu Beginn mit viel Wasser an und höre mit viel Acetonitril auf, Isopropanol ist auch nicht schlecht. Wenn du so komische weiße Salze auf meiner Haut siehst oder auch nur vermutest, kannst du ruhig 2-3 Mal 0,01 N Salpetersäure oder verdünntes Ammoniak injizieren – ach das tut so gut … Wenn du so ´nen ekligen, organischen Dreck siehst, entferne ihn mit ein paar Schluck, pardon, Injektionen Tetrahydrofuran und Dimethylsulfoxid oder nimm´ was richtig starkes, z. B. Dimethylformamid. Metallionen kannst du mit 10-20 mMol EDTA herunterspülen. Mensch, ist das ein wunderbares Gefühl, wenn man so richtig sauber ist … Manchmal hilft´s, wenn du mich umdrehst, da kommt der Dreck aus meinem Kopf schneller runter. Kläre nur, ob ich ein entsprechendes Hütchen hab´ – ihr sagt Fritte dazu mit den entsprechenden Poren – sonst verlierst du ja etwas aus meinem Inhalt, und das wäre nicht so prickelnd …

Wenn du mit dreckigen Proben zu tun hast, denke ein wenig an mich (oder von mir aus an deinen Geldbeutel) und mute mir nicht allzu viel zu: Benutze im Falle einer schlimmen Matrix eine kleine Schwester von mir, ich meine die Vorsäule, oder bei Fuselchen, Abrieb und sonstigem mechanischen Dreck einen Online-Filter – solche liebe Gesten von dir vergesse ich nie. Wenn du einen aggressiven Eluenten brauchst (z. B. hoher pH-Wert plus viel Salz), damit ich dir die Selektivität bieten kann, die du benötigst – d´accord. Aber baue bitte in diesem Fall irgendeine kleine Säule oder eine Vorsäule zwischen Pumpe und Autosampler ein – dabei stets vor die Mischkammer beim Gradienten! –, damit der Eluent mit Kieselgel gesättigt wird und MEIN Kieselgel in Ruhe lässt. Opfere lieber sie als mich (man/frau sagt zu ihr: Opfersäule, Sättigungssäule, Konditionierungssäule).

Weißt du, was die Temperatur betrifft, sind wir schon recht ähnlich: 35-40 °C kannst du im Urlaub bestimmt aushalten, für eine kurze Weile (wie damals im Sommer in Ägypten bei den Pyramiden) akzeptierst du mal notgedrungen auch 45 oder 50°C. So auch bei mir: 30-40°C ist OK, aber für die Routine sollten es nicht mehr als 45-50°C sein, vor allem, wenn du Salz im Eluenten hast. Unter uns: Bei Optimierungsversuchen kannst du ruhig mal auch auf 60 oder 80°C gehen – aber bitte nicht allzu lange, es sei denn du weißt, dass ich eine Besondere bin, die solche Torturen aushält.

Vergiss mich um Gottes Willen keine lange Zeit im Wasser oder im Puffer. Was glaubst du, wie schnell Mikroorganismen und Algen wachsen können! Ich mag Natur schon – aber bitte weit weg von mir! Sollte ich oder die Anlage mit solchem Ungeziefer befallen sein, spüle uns – also die Anlage und mich – mit einer 3 %-igen Wasserstoffperoxidlösung durch, damit kriegst du die ganzen Leichen runter. Wenn du das Gefühl hast, dass meine Packung nicht mehr ganz OK ist, kannst du ruhig etwas kreativ sein bevor du mich raus schmeißt: Du kannst mich umdrehen und bei hohem Fluss behandeln, du kannst mich an der Tischkante von unten nach oben klopfen oder leg´ mich einfach für eine Zeit lang ins Ultraschallbad. Du brauchst in einem solchen Fall nicht besonders zimperlich mit mir umgehen. Was kann denn schon passieren, du hast sowieso vor, mich zu entledigen – also sei mutig! Im richtig Sauren oder im richtig Alkalischen mögen vielleicht einige besondere Exemplare von uns es aushalten, das normale Säulen-Volk jedoch nicht, also vermeide es. Wenn du mich ordentlich sauber gemacht hast und mich nicht in Wasser sondern z. B. in Acetonitril/Wasser lagerst (zwischen ca. 60-80% Acetonitril) und dabei mich mit Endfittings zumachst, damit ich nicht austrockne, brauchst du dich nicht mehr um mich kümmern, ich kann viele, viele Monate im Schrank auf dich warten. Ich freue mich schon darauf, zusammen mit dir viele, viele Trennungen durchzuführen.
Also, tschüss und auf eine gute Zusammenarbeit!

In trauter Liebe

Deine Säule

Das Ganze nun nachfolgend in vereinfachter, verdichteter, nüchterner Form.

Der Umgang mit einer „klassischen“ HPLC-RP-Säule auf Kieselgelbasis.

Folgendes wäre zu vermeiden:

  • Dauerdruck über ca. 350-400 bar (klassische HPLC-Säulen)
  • Verunreinigungen in der Probe, „schwierige“ Matrix; bei Bedarf Probevorbereitung optimieren, Vorsäule und/oder Online-Filter verwenden
  • Längere Zeit aggressiven Eluenten pumpen; bei Bedarf Konditionierungssäule verwenden
  • Längere Zeit Lagerung in Wasser/Puffer; Ein Niederschlag von Salzen wird z. B. beim Gradienten durch Vormischen erschwert
  • Dauerbetrieb bei 50°C oder höher
  • Extreme pH-Werte (unterhalb ca. 1,5 und oberhalb ca. 9)
  • Ohne Endfittings lagern und bei erneuter Verwendung gleich mit hohem Fluss starten

Die Säule kann wie folgt gespült werden:

  • Anorganische Verunreinigungen: Hoher Wasseranteil, verdünnte Salpetersäure bzw. verdünntes Ammoniak mehrmals injizieren bzw. zum Spülen verwenden
  • Organische Verunreinigungen: Mit hohem Acetonitril- oder Isopropanolanteil spülen; zur Überprüfung mehrmals THF, DMSO, DMF injizieren
  • Mikroorganismen: 3% Wasserstoffperoxid
  • Metallionen: 10-20 mMol EDTA

Letzte „Rettungsmassnahmen“:

  • Umdrehen und bei ca. 2-2,5 ml/min ca. 20 min lang wie oben beschrieben spülen
  • Säule an einer Tischkante „hoch und runter“ klopfen, für ein paar Minuten ins Ultraschallbad stellen

Stories mit Peaky und Chromy

„Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen. Kannst du es nicht lösen, dann mache kein Problem daraus“
Buddha (um 500 v.Chr.)

Es ist eine Weile her, dass wir von den zwei Peaks, Peaky und Chromy, etwas gehört haben. Heute jedoch sind die zwei recht ungleichen Freunde wieder beisammen: Zum Einen der kleine Peaky Säure aus Polarweiler, wie eh und je quirlig, ungeduldig, frech und mit einem für ihn typisch losen Mundwerk, welches man ihm leider nicht mehr abgewöhnen kann. Und zum Anderen Chromy von Kieselhausen aus Hydrophobingen, groß, ruhig, höflich, ein Herr von Format, ein Gentleman der alten Schule. Beide sitzen nun seit kurzem auf zwei unterschiedlichen Borsten-Stühlen im „Cafe de bifunktionale Colona“ – jenem berühmten langgestreckten Cafe mit den unzähligen Labyrinth-ähnlichen Gängen und den bewusst sehr unterschiedlich designten Stühlen – und warten bis sie abgeholt werden. Wie erwartet kommen sie ins Gespräch, lauschen wir ihnen doch einfach …

Bemerkung in eigener Sache:
Ich muss gestehen, liebe Kollegin, lieber Kollege, ich verstehe Peaky nicht immer und bediene mich daher bei Bedarf eines Glossars, welches ich euch nicht vorenthalten möchte. Vielleicht habt ihr auch die eine oder andere Schwierigkeit mit seiner Sprache. Hier ist das Glossar:

abgespaced: verrückt
assig: doof
MiMos: Mixed Moded Phases, bifunktionale stationäre Phasen
ralle: betrunken
Gammelfleischparty: Ü-30 Party
Peaktaxi: Eluent
Beamtenwindhut: Schildkröte, hier: Lösungsmittel mit schwacher Elutionskraft
Horst: Idiot, hier: Abfällige Anrede
ASAP: “As Soon As Possible”
Homie: Freund
Oky-Doky: Alles in Ordnung, okay
bombe: toll
de luxe: super
hau rein: Mach´s gut
cremig: locker, cool

 

Peaky: Hey Alter, und, alles frisch?

Chromy: Ja, vielen Dank der Nachfrage mein Lieber, mir geht es gut, ich darf das gleiche von Dir annehmen?

Peaky: Ja Mann, Ast-rein, hamma gudd, nur: Bei so abgespaceden*, komischen Stühlen an den assigen* MiMos* weißte nit, wo DU DICH hinhocken sollst, aber ich sehe Mann, du hast schon wieder starke Connections, eh, nee?

Chromy: Ich kann mich in der Tat auch nicht entsinnen, dass meine Wenigkeit bis dato bei einer derart differenziert strukturierten Oberfläche weilte, obschon meine Affinität zu ihr mich nur marginal tangiert. Die Dichotomie der Phase, diese ungewöhnlich stark ausgeprägte Ambiguität ist schon bemerkenswert. Ich möchte gerne angemerkt haben…

Peaky: Eh Mann, her uff widda so ze schwätze, do vasteht disch jo kä Sau!

(Zur Info: Wenn Peaky besonders aufgeregt ist verfällt er für ein paar Sekunden schnell ins Saarländische – oder wie beim Podcast ins Berlinerische … Chromy fühlt sich bei dieser Bemerkung von Peaky unwohl, versucht jedoch den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen)

Chromy: … ich wollte Dich eigentlich belobigen und…

Peaky: Ich weeß nit, was du mich wolltest – ´st jo gudd. So, jeetz reicht´s ma aber mit de Warterei: Ich hab schon im vial mit ´n paar coolen pH-Coctails gechilled vorgeglüht. Diese neuen AL-KALISCH sind echt super aber hamma stark, nee, und ich bin ´n bisschen ralle* – breit Mann, verstehst? Wenn´s länger dauert, sinn mir bald total reif für ´ne Gammelfleischparty*.

Chromy: Übe Dich stets in Askese, mein Guter, und gelobe Besserung…
(Peaky sieht Chromy mit großen Augen an und versucht gar nicht ihm zu folgen, entscheidet sich dafür nun aktiv zu werden)

Peaky: So, das reicht mir, das ist voll krass Mann eh, mein A… tut sau weh! Unn jeetz muss ´n Peaktaxi* her. Unn ich will so ´n geiles schnelles, nit so ´n Beamtenwindhut*. Unn ich ruf´ sofort den Oberchecker, de Pumpi Klausi in der Elu-Zentrale an. (Gesagt, getan)

Peaky: „Du Horst*, ich bin´s, Peaky, schick ma so ´n Peaktaxi her – aber ein bisschen plötzlich, klar?“.

(Der „Oberchecker“ Klaus Pumpen denkt gar nicht daran, sich auf dieses Niveau herab zu lassen, legt auf und Peaky wird lediglich nur kurz gesimst: „ASAP“*. Chromy versucht abermals Peaky etwas zu besänftigen)

Chromy: Mein Freund, sei geduldig, mich dünkt bei Deiner impulsiven, exotherm vorgetragenen…

(Peaky unterbricht erneut)

Peaky: … ob du dünkst, duckst, denkst oder deckst ist mir pipe, du gehst ma uff de …

(Chromy´s ruhiger Gesichtsausdruck, flankiert mit einem souveränen aber strengen Blick, unterbindet ein weiteres Aufbrausen Peaky´s. Vielmehr versucht Letzterer jetzt auf seine Art höfflich zu sein und geht auf Chromy zu)

Peaky: Ey Homie* komm´, Oky-Doky*, ich weeß, du bist ´n dufter Typ, ich mag dich und bei dir fühle ich mich echt bombe*, richtig de luxe*.

Die gerade friedlich anbahnende Zusammenkunft muss schon aufhören, denn auf einmal kommt tatsächlich eine ganze Menge „Peaktaxis“ vorbei. Peaky springt direkt auf das erste blaue H-ZWO-O-Taxi und schafft es gerade noch Chromy zuzurufen: „Hau rein* Chromylein und bleib cremig*“. Chromy zieht sein tadellos gefaltet, weißes Taschentuch heraus und winkt Peaky anmutig nach. Kurz darauf erscheint schon das rote A-CE-EN-Taxi, das Chromy natürlich mehr zusagt und springt mit einer für ihn erstaunlich eleganten Bewegung ebenfalls darauf. Bald verschwinden Beide in die weite, nasse Welt des Unbekannten…

Man sollte darauf achten, dass man immer genug Platz für Flausen im Kopf und Schmetterlinge im Bauch hat. 
Der kleine Yogi

Peaks am Feierabend: Chromy, der Gemütliche, genießt seinen Cognac – und die ruhige Zeit vor Weihnachten. Peaky, der seltenst ruhig auf seinem Allerwertesten sitzen kann, marschiert aufgeregt hin und her. Nach einer gewissen Zeit wird sogar Chromy neugierig und fragt mit seiner tiefen, behäbigen Stimme: „Was machst Du denn da eigentlich?“ Peaky wie aus der Pistole: „Siehst du doch, mir geht´s nicht gut, gar nicht gut, entsetzlich geht´s mir“. „Ja, was hast du denn?“ „Guck´, ich will ein Buch schreiben, ein Lügenbuch; ein Buch, das möglichst viele, viele, viele Lügen enthält. Ich hab´ schon damit angefangen und auch einiges überlegt, aber ich bin mir nicht sicher, ob das alles wirklich Lügen sind, ich bin doch von Grund auf ein ehrlicher Mensch – pardon – ein ehrlicher Peak… Komm, Chromy, werfe einen Blick drauf und überleg´ Dir, was davon eher wahr und was eher falsch ist“.

Und Ihr, liebe Leserinnen, liebe Leser, könnt euch überlegen wenn ihr möchtet, ob Peaky mit seinen Lügen „kreativ“ genug gewesen ist oder er sich vielleicht doch ein wenig mehr anstrengen müsste – sonst wird ja aus dem Lügenbuch nichts…. Schreibt einfach auf einem Zettel für euch selbst „ja“ für Lüge und „nein“ für Wahrheit. Weiter unten findet ihr die richtigen Antworten.

 

  1. Bald wird es HPLC-Säulen aus dem 3D-Drucker geben, dadurch erscheinen
    1.000.000 Böden keine Utopie mehr
  2. Bald wird es einen Detektor geben, der gleichzeitig nach drei Messprinzipien
    arbeitet, Spezifität und Empfindlichkeit nehmen drastisch zu
  3. Bald werden durch Weiterentwicklung der heutigen Hybridtechnologie Kieselgele
    hergestellt werden können, die in einem pH-Wert-Bereich von 1-14 stabil sein
    werden
  4. In der Zukunft wird sich Wasser bzw. Wasserdampf als interessanter Eluent
    erweisen – sowohl für polare als auch für apolare Komponenten
  5. Man kann mit Fluss und Säulenlänge Selektivitäten beeinflussen
  6. Ein Totvolumen vor der Säule und am Säulenkopf stellt bei isokratischen
    Trennungen kein ernstes Problem dar, ein solches am Ende der Säule wäre
    dagegen bei Gradienten-Trennungen nicht so tragisch
  7. Eine serielle Kopplung Fluoreszenz-Massenspektrometrie ist nicht praktikabel, da
    erstens der Fluoreszenz-Detektor stark Temperatur-abhängig ist und zweitens die
    Anregung der Moleküle mit Fluoreszenz deren späteren Ionisierung stört
  8. Lange, dünne Kapillaren gefüllt mit monolithischem oder Core-Shell-Material
    stellen den Stand der Technik dar, wenn es um maximale Bodenzahl bei
    eindimensionalen Trenntechniken in der LC geht

 

Welche der Aussagen sind nun richtig und welche nicht? Hier die Antworten:

  1. „Bald wird es HPLC-Säulen aus dem 3D-Drucker geben, dadurch erscheinen 1.000.000 Böden keine Utopie mehr“

    Nicht unbedingt eine Lüge, Erläuterung: „Getrennt wie gedruckt“ könnte demnächst Realität werden: Es wird damit gerechnet, dass HPLC-Säulen in naher Zukunft auf breite Basis – und nicht wie im Moment erfolgreich aber noch vereinzelt – mithilfe der 3D-Drucker-Technologie „gedruckt“ werden. Durch eine nahezu identische Größe von ≤ 1,5 µm-Teilchen (engste Korngrößenverteilung), deren perfekten Anordnung in der Säule sowie einer nahezu perfekten Säulenhardware wären 1.000.000 Böden keine Utopie mehr, die LC könnte sich bzgl. Effizienz der Kapillar-GC nähern.

 

  1. „Bald wird es einen Detektor geben, der gleichzeitig nach drei Messprinzipien arbeitet, Spezifität und Empfindlichkeit nehmen drastisch zu“

    Auch dies ist nicht unbedingt eine Lüge, folgender Hinweis dazu: Man arbeitet an einem Raman-Detektor für die HPLC. Technisch wäre denkbar, dass in einigen Jahren kommerzielle Geräte angeboten werden, in denen drei Spektroskopie-Techniken geeint sind: Raman, Fluoreszenz und UV. Die Spezifität der Raman-Spektroskopie sowie die Empfindlichkeit der Fluoreszenz-Spektroskopie gepaart mit dem Stellenwert und „Universalität“ der UV-Spektroskopie eröffnen – vielleicht in serieller Kopplung mit einem einfachen, robusten MS-Detektor – neue Möglichkeiten in der Routine-Analytik.

 

  1. „Bald werden durch Weiterentwicklung der heutigen Hybridtechnologie Kieselgele hergestellt werden können, die in einem pH-Wert-Bereich von 1-14 stabil sein werden“

    Das ist in der Tat eine Lüge, Erläuterung: Solange die Matrix eine Kieselgel-Matrix ist, wird sie im alkalischen nicht stabil sein können, denn Kieselgel wird im alkalischen aufgelöst. Sehr wohl können Materialien durch allerlei „Tricks“ im alkalischen stabiler gemacht werden – aber eben, „stabiler“ und nicht „stabil“. Eine 100 %-ige Alkalistabilität ist nur durch alternative Matrices wie beispielsweise Polymere, Titandioxid und porösen Kohlenstoff zu erreichen.

 

  1. „In der Zukunft wird sich Wasser bzw. Wasserdampf als interessanter Eluent erweisen – sowohl für polare als auch für apolare Komponenten“

    Wenn überhaupt, ist es eine „halbe“ Lüge, Erläuterung: Wasser kann unter bestimmten Bedingungen teilweise in der Tat als der „ideale“ Eluent angesehen werden, denn: Wasser ist umweltfreundlich; in Wasser können bei entsprechendem pH-Wert und Puffer polare Komponenten selektiv getrennt werden; bei hohen Temperaturen (oder in Form von Wasserdampf) wird Wasser recht „hydrophob“, auch organische Verbindungen können dort aufgelöst und in einem Temperaturgradienten chromatographiert werden. Theoretisch wäre Wasser ein universeller, umweltfreundlicher Eluent.

 

  1. „Man kann mit Fluss und Säulenlänge Selektivitäten beeinflussen“

    Das ist keinesfalls eine Lüge – jedenfalls nicht im Falle von Gradiententrennungen, denn: Während bei isokratischen Trennungen physikalische Parameter wie Fluss und Säulenlänge lediglich Retentionszeit, Bodenzahl und Auflösung beeinflussen, können diese im Falle von Gradiententrennungen darüber hinaus auch die Elutionsreihenfolge und die Selektivität beeinflussen.

 

  1. „Ein Totvolumen vor der Säule und am Säulenkopf stellt bei isokratischen Trennungen kein ernstes Problem dar, ein solches am Ende der Säule wäre dagegen bei Gradienten-Trennungen nicht so tragisch“

    Peaky ist hier eine raffinierte Lüge gelungen: Ein Totvolumen vor der Säule – also noch vor Beginn des Trennungsprozesses – stellt nur für sehr früh eluierende Peaks ein ernstes Problem dar, unabhängig davon, ob es sich um eine isokratische oder eine Gradiententrennung handelt. Ein Totvolumen am Säulenkopf dagegen führt nur bei isokratischen Trennungen zu einer Bandenverbreiterung: Durch die zunehmende Diffusion der Substanzzone in Richtung Säulenausgang nimmt die Bandenverbreiterung zu. Am Ende der Säule spielt ein Totvolumen kaum eine Rolle – der Peak kommt dort eh „breit“ an. Kommen wir nun zum Gradienten: Dort erfolgt durch die permanente Erhöhung des organischen Anteils eine Suppression der Substanzzone, eine Peakverbreiterung wird kaschiert – der Peak bleibt auch im Falle von Totvolumina und „schlecht“ gepackten Säulen schmal. Ein Totvolumen am Säulenende kann sich allerdings schon bemerkbar machen, denn der Gradient hat hier kaum Zeit etwas dagegen zu unternehmen, denn die Substanzzone ist – um das Totvolumen verbreitert – im Nu am Detektor.

 

  1. „Eine serielle Kopplung Fluoreszenz-Massenspektrometrie ist nicht praktikabel, da erstens der Fluoreszenz-Detektor stark Temperatur-abhängig ist und zweitens die Anregung der Moleküle mit Fluoreszenz deren späteren Ionisierung stört“

    Das ist eine der besten Lügen, die Peaky sich überlegt hat… Beide „Einwände“ sind irrelevant, FLD-MS ist eine sehr interessante Kopplung in dem ich die jeweiligen Vorteile der zwei Detektoren (Empfindlichkeit und Spezifität) für eine Quantifizierung im unteren Konzentrationsbereich nutzen kann.

 

  1. „Lange, dünne Kapillaren gefüllt mit monolithischem oder Core-Shell-Material stellen den Stand der Technik dar, wenn es um maximale Bodenzahl bei eindimensionalen Trenntechniken in der LC geht“

    Keine Lüge, im Gegenteil 100 % richtig: Mit monolithischem bzw. Core-Shell-Material bleibt der Druck in Grenzen. Weil ich dadurch sehr lange Säulen/Kapillaren verwenden kann, erreiche ich sehr hohe Bodenzahlen.

 

Also: Wenn sein Buch ausschließlich Lügen enthalten soll, müsste Peaky sich schon ein Stückchen weit mehr anstrengen…

„HPLC-Denksport“

„Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann“
(Frrancis Picabia)

Nachfolgend findest du ein Kreuzworträtsel. Und da es ja sich um eine Kaffeepause handelt, ist es doch eher leicht…

Die Fragen zu den einzelnen Feldern findest du in der Datei.

Kreuzworträtsel downloaden

Hier findest du die Lösung

„Passende Paare“

Hier siehst jeweils den Anfang eines Satzes/einer Aussage. Suche die jeweiligen Paare so aus, dass zu allen Hälften der passende Partner gefunden wird. Möglicherweise passen zu einer ersten Hälfte zwei oder drei zweite Hälften. Du sollst allerdings die Sätze so zusammenstellen, dass erstens kein halber Satz übrig bleibt und dass zweitens sich bei allen Sätzen ein stimmiger Sinn ergibt.

Hier findest du die Lösung

Hat dir das erste Kreuzworträtsel Spaß gemacht? Wenn ja, hier hast du ein zweites. Das ist zwar ein paar Promille schwerer als das erste – aber das schaffst du!

Und noch ein Chromatographie-Kreuzworträtzel

Bemerkungen:

  1. Umlaute nur ein Kästchen
  2. Nicht über die fettgedruckten Linien schreiben
  3. Die Fragen zu den einzelnen Feldern findest du in der Datei.
Kreuzworträtsel downloaden

Hier findest du die Lösung

Gemischtes

„Der Nachteil der Intelligenz besteht darin, dass man ununterbrochen gezwungen ist dazu zu lernen“

(George Bernard Shaw)

Zeitgeist I

Ode an ein totes Pferd

Es war eigentlich immer so, nur heute stärker als früher: Unsere Zeit ist eine Zeit, in der Vernunft gegenüber „Logik“ einen unermesslich schweren Stand hat. Realität weicht „Fakten“, falsches aber nachvollziehbares triumphiert als „richtig“, und: Unseriöses gewinnt – solange man souverän, unaufgeregt und mit einer sehr ernsten, empathisch wirkenden Miene es immer wieder wiederholt.
In einer solchen Zeit regieren erwartungsgemäß Stempel- und Unterschrift-Fetischisten, Verpackungs-Künstler, Alibi-Weltmeister, Etiketten-Liebhaber und Oberfläche-Spezialisten – in der Chemie, Pharma und auch anderswo.
In Kürze, also spätestens in ein paar tausend Jahren, wird das sich ändern. Definitiv. Versuchen wir in der Zwischenzeit, das was wir nicht ändern können, mit Humor zu betrachten und widmen uns der „Ode an ein totes Pferd“ zu, die ich am schwarzen Brett eines befreundeten Pharma-Unternehmens fand und mir gut gefiel.

Eine Weisheit der Dakota-Indianer sagt:

 

„Wenn du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, steig´ ab“

 

Doch im Berufsleben versuchen wir oft andere Strategien, nach denen wir in dieser Situation handeln:

  1. Wir besorgen eine stärkere Peitsche
  2. Wir wechseln die Reiter
  3. Wir sagen: „So haben wir das Pferd doch immer geritten“
  4. Wir gründen einen Arbeitskreis, um das Pferd zu analysieren
  5. Wir besuchen andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet
  6. Wir erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde
  7. Wir bilden eine Task Force, um das tote Pferd wieder zu beleben
  8. Wir schieben eine Trainingseinheit ein, um besser reiten zu lernen
  9. Wir stellen Vergleiche unterschiedlicher toter Pferde an
  10. Wir ändern die Kriterien, die besagen, ob ein Pferd tot ist
  11. Wir kaufen Leute von außerhalb ein, um das tote Pferd zu reiten
  12. Wir schirren mehrere tote Pferde zusammen an, damit sie schneller werden
  13. Wir erklären: „Kein Pferd kann so tot sein, dass man es nicht noch schlagen könnte“
  14. Wir machen zusätzliche Mittel locker, um die Leistung des Pferdes zu erhöhen
  15. Wir machen eine Studie, um zu sehen, ob es billigere Berater gibt
  16. Wir kaufen etwas zu, das tote Pferde schneller laufen lässt
  17. Wir erklären, dass unser Pferd „besser, schneller und billiger“ tot ist
  18. Wir bilden einen Qualitätszirkel, um eine Verwendung für tote Pferde zu finden
  19. Wir überarbeiten die Leistungsbedingungen für Pferde
  20. Wir richten eine unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein

Zeitgeist II

Der Mensch ist nun mal so – also wir alle. Nachfolgend ein Zitat zum Aktionismus und Geschäftigkeit als Teil der Natur des Menschen:

„Wir betreiben harte Ausbildung, aber jedes Mal, wenn wir dabei waren, Gemeinschaften zu bilden wurden wir umorganisiert.

Später im Leben habe ich gelernt, dass wir dazu neigen, neuen Situationen mit Reorganisation zu begegnen.

Und dies kann eine glänzende Methode sein, die Illusion von Fortschritt zu schaffen, während Verwirrung, Wirkungslosigkeit und Demoralisierung produziert wird.“

Dieses „aktuelle“ Zitat stammt von Titus Petronius ca. 65 nach Christi und offenbart, dass die Menschen seit mindestens ein paar tausend Jahren offensichtlich die gleichen Fehler machen. Aber der Mensch, d.h. wir alle, kann auch anders, es gilt, Erkenntnisse um zu setzen. Erfreulicherweise beweisen folgende Zitate, dass die Problematik uns wenigstens bewusst ist:

„Wir haben Jahrzehnte damit zugebracht, zu ordnen und verordnen, organisieren und reorganisieren, regeln und reglementieren. Was wundert es, dass wir uns jetzt eingeengt fühlen“
(Paul Schibler)

„Aktionismus – die Summe aus: Rücken zur Wand, Schweiß auf der Stirn, zittrigen Händen und einem Strudel im Hirn“
(Peter Hofmann)

„Aktionismus ist dynamische Inkompetenz“
(anonym)

„Angst führt zu Aktionismus, Mut zu Aktion“
(Georg-Wilhelm Exler)

„Angst beginnt im Kopf. Mut auch“
(Der kleine Yogi)

Die Vielfalt der HPLC-Welt …

Ein Chromatogramm …

… kurz vor Weihnachten …

… und wenn mancher FDA-Inspektor sich der HPLC nähert …

Wenn ein Mediziner sagt, „ich mache HPLC“, denkt er an …

Wenn ein Proteinchemiker sagt, „ich mache HPLC“, denkt er an …

Wenn ein Pharmakokinetiker sagt, „ich mache HPLC“, denkt er an …

… und wenn ein Biologe sagt, „ich mache HPLC“, denkt er an …

„… und dann wünsche ich dir noch, dass dein Herz immer lauter ist als dein Kopf“

(Der kleine Yogi)