Der Fall In HPLC-Kursen werde ich mit Fragen konfrontiert, die sicherlich auch andere Anwender beschäftigen. Eine lautete vor kurzem: “ In letzter Zeit tauchen immer häufiger in Prospekten Werbetexte mit Vorteilen der 3 gegenüber den 5 μm-Materialien auf. Sind sie für die Routine tatsächlich reif?“ Die Lösung Ja, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Vorbemerkung: Die Rede ist von 3 μm, doch beträgt bei den meisten Materialien der mittlere Partikeldurchmesser tatsächlich 3,5 μm. Der Grund: Das 3,5 μm Material „passt“ gerade nicht durch die verbreiteten und allgemein verwendeten Fritten und Filter. Eine weitere Herabsetzung des Partikeldurchmessers würde eine Änderung von Gewohnheiten…
Der Fall Bei der Vielzahl an C18-Säulen heute auf dem Markt wäre es unökonomisch, die eine oder andere C18-Säule bei einer neuen Fragestellung auf „gut Glück“ auszutesten. Wenn tatsächlich keinerlei Informationen vorliegen, sollte man versuchen, die Auswahl einzuengen. Dazu gibt es einige Regeln. Die Lösung Folgende Substanzeigenschaften der Probe sind für die ersten Entscheidungen hilfreich: Löslichkeitsverhalten Chemische Natur Molekulargewicht Zunächst sollte entschieden werden, ob für Ihre Probe eine C18-Säule auf Kiesgelbasis in einem klassischen RP-System grundsätzlich in Frage kommt. Anschließend können bestimmte Säulen anhand der Substanzeigenschaften aussortiert werden, und andere wiederum sollten als Kandidaten im Auge behalten werden. Tab. 2.1:…
Der Fall Schauen wir uns die Sache erst einmal bei den Autos an, betrachten wir einige „historische“ Modelle: Beim ,,Cinquecento“ wissen wir, es handelt sich um den kleinen Italiener mit 500 ccm, bei der wilden ,,Ente“, 2 CV, ist die Rede von zwei ,,Pferden“ im Motor, bei ,,quadro“ haben wir es logischerweise mit einem Allradantrieb zu tun. KA, MOKKA und SMART sind dagegen pfiffige Namenskreationen, die nichts über Eigenschaften und Spezifikationen verraten. Ähnlich ist es auch bei den HPLC-Materialien. Was lassen uns die Hersteller wissen? Die Lösung Es gibt Materialbezeichnungen ohne jegliche Informationen, z. B. INTERCHROM, ASAHIPAK, und andere, die…
Der Fall Der Trennmechanismus, der für die Selektivität in der RP-Chromatographie verantwortlich ist, kann bekanntlich eine recht diffizile Angelegenheit sein. Können dennoch gewisse Gesetzmäßigkeiten beobachtet werden? Ja, einige davon wollen wir uns jetzt anschauen. Die Lösung Aus einer Vielzahl von Experimenten mit recht unterschiedlichen Substanzen und Eluenten kann wie folgt bezüglich Eignung von polaren/apolaren RP-Phasen festgehalten werden: Eignung polarer Phasen: Ungepufferte Eluenten – Hydrophobe, unsubstituierte „große“ Aromaten – Planare/nicht-planare Aromaten – Isomere (Stellungs-, Doppelbindungsisomere) Gepufferte Eluenten – Basische Substanzen; die gute Selektivität rückt jedoch durch die häufig schlechte Peakform in den Hintergrund – Mittelstarke (dissoziiert vorliegende) Säuren – Stark polare…