Liebe Leserinnen, liebe Leser, lassen Sie uns das Jahr mit etwas HPLC-Denksport ausklingen… Die richtigen Antworten finden Sie hier. Bezüglich Antworten kann/können eine, keine, alle oder ein Teil davon richtig sein. Ich wünsche Ihnen viel Spaß und gutes Gelingen. Von welchem Parameter/Charakteristikum eines DAD´s wird die Empfindlichkeit nicht beeinflusst? Bandbreite („Bandwidth“) Spalt („Slit“) Datenrateaufnahme („Sample Rate“) Wellenlänge Rauschen Was wird vom Totvolumen nicht/minimal beeinflusst, was jedoch bzgl. Verweilvolumens („Delay“-„Dwellvolume“) schon der Fall sein kann? Peakform Auflösung Elutionsreihenfolge Selektivität Retentionszeit Welcher chromatographischer Parameter ist bei der Gradientelution in der Regel von untergeordneter Bedeutung? Gradientenvolumen Bodenzahl (Effizienz, Trennleistung, Trennschärfe) Säulenlänge Totvolumen Verweilvolumen…
Der Fall Die Frage ist trivial und schwer zugleich. Doch bevor wir in die Problematik einsteigen, eine Bemerkung zu Beginn: Die gestellte Frage ist nur dann wirklich relevant, wenn erstens die Probe ziemlich unbekannt ist und zweitens ein begründetes Interesse an der „Wahrheit“ besteht. Damit ist gemeint, dass nicht folgendes im Vordergrund steht: Das Ergebnis möge so sein wie ich – und evtl. auch andere – es erwarte(n) und mir auch wünsche. Auch wenn es hart klingen mag wissen wir alle, dass im Alltag diese Situation gar nicht so selten vorkommt: Wir finden das, was wir suchen. Selten sind (Zeit)Ressourcen…
Der Fall Wir erleben seit längerem einen unaufhaltsamen Siegeszug der HPLC/MS-Kopplung. In Forschungsbereichen ist sie nicht mehr wegzudenken, die Vorteile liegen auf der Hand. In der Routine ist andererseits der UV-Detektor nach wie vor die Nummer 1 unter den Detektoren – obschon die LC/MS-Kopplung rasch aufholt. Wir wollen heute einen Blick in den UV-Detektor hinein werfen: An was sollte man beim Auftreten von Problemen denken? Die Lösung Die nachfolgenden Infos und Tipps richten sich vor allem an KollegInnen, die „Hand“ an das Gerät legen möchten/dürfen. Die erste Maßnahme: Im Falle von Drift und/oder Buckel in der Basislinie kann als erstes die…
von Werner Röpke, Braunschweig Das Problem In Routinelabors steht die HPLC ja praktisch nie still, abgesehen von Wochenenden, und selbst dann lässt der Anwender sie meistens mit ganz kleinem Fluss durchlaufen, damit sie am Montagmorgen sofort betriebsbereit ist. In einem Labor an einer Universität kann es aber durchaus vorkommen, dass eine komplette Anlage ein oder zwei Semester außer Betrieb ist, weil gerade kein Projekt für die HPLC-Analytik ansteht. Wenn dann der neue Doktorand kommt und mit seiner Arbeit beginnen will, geht erfahrungsgemäß erst mal gar nichts. Im ungünstigsten Fall hat der letzte Anwender einfach alles abgeschaltet und die Anlage nicht…
Der Fall Wenn zwei oder mehr Peaks nicht Basislinie getrennt sind, ist die Integration mit Fehlern behaftet. Bei der Ermittlung der Peakfläche im Falle von gleich großen, symmetrischen Peaks und einem Valley zwischen den Peaks von kleiner 50 % der Peakhöhe beträgt der Fehler ca. 1-2 %. Dies dürfte kein ernstes Problem darstellen. Der Fehler bei tailenden, unterschiedlich großen und insbesondere sehr kleinen, sich an einer Drift befindenden Peaks kann allerdings in der Größenordnung von 50-60 % liegen (1). Man ist logischerweise unsicher und fragt sich, was denn das kleinere Übel ist: Lot fällen, Valley-to-Valley integrieren oder doch Tangential Skim anwenden?…
Petra schaut aus dem Fenster. Na ja, ungewöhnlich ist es nicht gerade, trotzdem ärgert sie sich über das nasskalte Wetter. Aber sogleich funkeln ihre Augen: In drei Tagen ist es Weihnachten und im Labor klappt es recht gut. Immerhin. Sie erinnert sich mit einem Hauch von Lächeln daran, dass sie sich noch vor 10 Jahren mit lästigen Sachen herum schlagen musste, wie: „Welche Säule soll ich nehmen?“, „Der Druck steigt stets an“, und: „Der Servicetechniker hat sich immer noch nicht zwecks Terminvereinbarung gemeldet“. Mein Gott, sind solche Dinge heute einfach – dank ihres Digi-Sepp. Noch Anfang der 2020er Jahre konnte…
Übernahme einer Methode in die Routine, Formulierungen in Prüfvorschriften… Eine Gradienten-Methode wurde mit einer Pumpe entwickelt, die keinen Pulsationsdämpfer enthielt. Das merkliche aber doch eher geringe Rauschen der Basislinie hat den Methodenentwickler nicht weiter gestört. Der Routineanwender hat für sein baugleiches Gerät (Niederdruckgradient) einen Pulsationsdämpfer bestellt und einbauen lassen, weil er bei den zu erwartenden kleinen Peaks größere Probleme in der täglichen Integration verhindern wollte. Das Rauschen war tatsächlich signifikant kleiner geworden. Aber: Die Retentionszeit hat sich verschoben, das Chromatogramm sah anders aus. Erklärung: Durch den Pulsationsdämpfer hat sich das Verweilvolumen (Dwell volume) der Apparatur geändert und dies kann leider…
Ein paar DAD- und MS-relevanten Themen… Zunächst erfolgen ein paar Hinweise zur LC/MS-Kopplung: Bekanntlich ist TFA (Trifluoressigsäure) ein häufiges, gern verwendetes Additiv – nicht nur in der LC/MS-Kopplung. Folgender Fall: Eluent A: 0,1 % TFA, Eluent B: 0,085% in ACN, beide Lösungen ein Monat alt, Behältnis aus Weißglas. Die Injektion einer verdünnten Probelösung (pH-Wert = 7) führt zu einem fürchterlichen „Buckel“. Wird die Konzentration von TFA im Eluenten B ebenfalls auf 0,1 % erhöht, verschwindet der Buckel. Wird die Probelösung mit Acetatpuffer versetzt ist der Buckel ebenfalls verschwunden – auch im Falle des 0,085%igen Eluenten. Ebenso bei Erhöhung der Konzentration…
„Was sollte ich denn machen, die hatten nur Vodka…“ Folgende Anekdote eines Kollegen aus den Anfängen der HPLC: Er war um 1980 herum in der Sowjetunion auf Kundenreise. Im tiefsten Sibirien angekommen, wollte er nach einem Kundengespräch als Beleg für das Besprochene auch ein paar praktische Versuche durchführen – manch einer war logischerweise etwas misstrauisch gegenüber Versprechungen aus dem Westen… Damals war es mit dem Zoll noch schwieriger als heute, er konnte gerade zwei Säulen dabei haben, es waren je eine 25 cm lange Spherisorb C8 bzw. Spherisorb CN. Mit MeOH und ACN war natürlich „nichts“, aber Vodka, davon war…
Der Fall Es gibt in der HPLC mehrere Möglichkeiten, die Peaks nach vorne zu schieben. Dabei rücken sie zusammen, die Auflösung nimmt natürlich ab. So lautet eine (vor)schnelle Schlussfolgerung. Das stimmt allerdings nicht immer. Wann nicht und warum? Die Lösung Betrachten wir hier ein klassisches RP-System. Ich kann die Wechselwirkungen zwischen Analyten und stationärer Phase wie folgt verringern, die Peaks eluieren dabei früher: Den organischen Anteil der mobilen Phase bzw. die Temperatur erhöhen, den pH-Wert verändern, schließlich kann ich eine polarere stationäre Phase verwenden. Wenn meine Substanzen nun sich chemisch ähneln und dementsprechend auch chromatographisch ähnlich verhalten – man spricht…