Der Fall Eine isokratische Methode soll auf ein anderes Gerät übertragen werden; die aktuelle Apparatur weist ein um 100 μl größeres Totvolumen auf, als die Apparatur, an der die Methode entwickelt wurde. Muss man mit merklichen Unterschieden im Chromatogramm rechnen und wenn ja mit welchen? Die Lösung Ein Totvolumen führt bekanntlich zu Peakverbreiterung, die Auflösung wird schlechter evtl. sogar unzureichend bei früh eluierenden, kritischen Peaks. Was kann noch passieren? Die Retentionsfaktoren (k-Werte, relative Retention) nehmen auch ab. Erläuterung: Es gilt: k Retentionsfaktor (früher: Kapazitätsfaktor, k‘) tR Retentionszeit einer Komponente tm Totzeit (Retentionszeit einer inerten Komponente) Durch eine Vergrößerung des Totvolumens…
Der Fall In HPLC-Kursen werde ich mit Fragen konfrontiert, die sicherlich auch andere Anwender beschäftigen. Eine lautete vor kurzem: “ In letzter Zeit tauchen immer häufiger in Prospekten Werbetexte mit Vorteilen der 3 gegenüber den 5 μm-Materialien auf. Sind sie für die Routine tatsächlich reif?“ Die Lösung Ja, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Vorbemerkung: Die Rede ist von 3 μm, doch beträgt bei den meisten Materialien der mittlere Partikeldurchmesser tatsächlich 3,5 μm. Der Grund: Das 3,5 μm Material „passt“ gerade nicht durch die verbreiteten und allgemein verwendeten Fritten und Filter. Eine weitere Herabsetzung des Partikeldurchmessers würde eine Änderung von Gewohnheiten…
Der Fall Sie haben eine neue Säule bestellt, die soeben angekommen ist. Obwohl Sie die gleiche Säule (stationäre Phase und Säulendimensionen) bestellt haben, und Sie dem Lieferanten auch treu geblieben sind, kommen die Peaks trotz konstant gehaltener chromatographischer Bedingungen später. Warum? Die Lösung Nehmen wir an, dass die chromatographischen Bedingungen (Temperatur, Eluent incl. pH-Wert, Pufferstärke usw. ) und auch die Probenvorbereitung tatsächlich konstant geblieben sind. Überprüfen Sie nun, ob die Totzeit (Frontpeak, Durchbruch) auch später eluiert. Ist das der Fall, dann ist wahrscheinlich der Fluss nicht mehr konstant: Schauen Sie nach Luft in der Pumpe bzw. nach einer Leckage. Stellen…
Der Fall Nehmen wir an, ein Peak (oder verstecken sich mehr darunter?) kommt in einem RP-System (C18, ACN/Phosphatpuffer 30/70) zu früh. Es handelt sich offensichtlich um eine oder mehrere sehr polare Komponenten. Wie kann nun dessen/deren Retentionszeit erhöht werden? Die Lösung Chromatographische Parameter verändern: Längere Säule, langsamerer Fluss, niedrige Temperatur – das sind Stoff-unspezifische, recht schnell zu realisierende Massnahmen. Stationäre Phase verändern: – Material mit kleinerem Porendurchmesser einsetzen, z. B. Si 60 Å, statt Si 120 Å; dadurch nimmt die spezifische Oberfläche zu und demnach auch die Wechselwirkungen. – Nicht-endcappedes Material einsetzen. Die (vermeintlich) ionischen Komponenten können mit freien Silanolgruppen…
Der Fall Die unbeabsichtigte pH-Verschiebung im Eluenten ist einer der häufigsten Gründe für mangelnde Robustheit in der RP-Chromatographie. In diesem HPLC-Tipp geht es um die Ursachen für eine pH-Verschiebung sowie über das Ausmaß. Hier wollen wir uns etwas genauer mit der Änderung der Peakgröße befassen. Die Lösung Eine pH-Wert-Verschiebung kann zu unterschiedlicher Signalgröße (Peakfläche) führen, denn die UV-Absorption polarer Komponenten kann pH-Wert abhängig sein. In Abb. 1 wird das Spektrum der L-Ascorbinsäure bei unterschiedlichen pH-Werten gezeigt. Betrachten wir den pH-Wert-Bereich, der für die HPLC relevant ist, pH = 2-9. Im Alkalischen hätten wir beispielsweise bei 240 nm einen kleinen Peak,…
Der Fall „Small is beautiful“. Das mag stimmen bei Kindern, Katzen, Hunden, Marienkäfern und Ähnlichem. Bei den Teilchen einer Packung sicherlich auch. Beim Häuschen im Grünen ging’s vielleicht auch noch, beim Auto kommen die ersten Zweifel auf. Spätestens bei Peaks hört die Zustimmung für obigen Spruch auf. Wie man solche „vergrößern“ kann, ist ausführlich im Tipp zur Nachweisgrenze beschrieben. Was ist nun wirklich das Problem mit den kleinen Peaks? Die Lösung Halten wir zunächst folgende Tatsache fest: Kleine Peaks, die nicht erkannt werden, führen zu falschen Aussagen über die Reinheit von Proben. Gibt es nun Probleme im Fall von Peaks, die…
Der Fall Gehen wir von dem Fall aus, dass Sie eine Trennung „hinkriegen“ sollen. Dass die Zeit drängt, brauchen wir nicht zu erwähnen und dass Sie wenig über die Probe wissen, ist ebenfalls logisch….. Dass weiterhin die einzige HPLC-erfahrene Kollegin in Urlaub ist, versteht sich von selbst und der Laborleiter, der zufällig ein HPLC-Experte ist, weilt auf einer HPLC-Tagung und anschließend in Kur. Sie also, mutterseelenallein im Labor, ein Fläschchen mit einem unbekannten Etwas in der Hand und auf dem Schreibtisch ein Zettel mit einem riesigen EILT!. Wie sollte man so etwas anpacken – vorausgesetzt, Sie gehen nicht gleich nach…
Der Fall In der quantitativen HPLC wird der Gehalt nahezu ausschließlich über die Peakfläche bestimmt. Ändert sich die Peakfläche nicht ausschließlich aufgrund einer unterschiedlichen Injektionsmenge/Konentration – wie es ja sein sollte – erhält man falsche Ergebnisse. Wann kann dies passieren? Die Lösung Ursachen für eine Änderung der Peakfläche: Änderung der Injektionsmenge/des Injektionsvolumens, Änderung der Konentration (evtl. ungewollt durch verdampfen von Lösungsmittel…) Änderung des Flusses (konzentrationsempfindliche Detektoren) Änderung der Wellenlänge Änderung des pH-Wertes irreversible Adsorption ungeeignetes Probelösungsmittel Kurze Kommentierung der einzelnen Fälle: 1., 2. und 3. Das sind die Haupteinflussgrößen apparativer Natur, die eine unbeabsichtigte Änderung der Peakfläche und damit zu falschen…
Der Fall Im Zuge einer Optimierung ändern Sie z. B. den Wasseranteil im Eluenten oder dessen pH-Wert oder einfach die Temperatur. Ziel ist dabei eine Verbesserung der Auflösung durch Änderung der Retentionszeiten. Nun müssen wir bei solchen Optimierungs-Schritten aber auch mit Elutionsumkehr rechnen, die dann zur Verwechslung von Peaks führen kann („Peaktracking“)! Wann ist das konkret der Fall? Die Lösung Jedesmal, wenn ein Parameter geändert wird, der einen Einfluss auf die Wechsel-wirkung zwischen Probe und stationäre Phase hat, müssen wir mit einer Elutionsumkehr rechnen. Das ist bei Änderung folgender Parameter der Fall: – Stationäre Phase • Hersteller, siehe Abb. 1…
Der Fall Eine RP-Trennung bei einem pH-Wert, sagen wir ca. zwischen 7,5 und 9,5, ist keine Situation, über die man sich freuen könnte. Nehmen wir an, dass aus Selektivitätsgründen der alkalische pH-Wert genauso wie eine Säule auf Kieselgel- und nicht auf Polymerbasis ein „Muss“ ist. Je nach Säulenhersteller gibt es mit der Lebensdauer der Säule kleinere oder größere Probleme, auch die Robustheit leidet möglicherweise darunter. Was könnte man hier tun? Die Lösung Wenn Sie an einer Prüfvorschrift gebunden sind, brauchen wir uns nicht weiter zu unterhalten, arbeiten Sie einfach nach Vorschrift. Haben Sie gewisse Freiheiten, wären folgende Maßnahmen möglich (mit…