Der Fall Bei der Herstellung von Eluenten werden immer wieder bestimmte Zusätze (Additiva, „Modifier“) verwendet. Das sind kleine Mengen bestimmter Substanzen – in der Regel im Promille- oder im unteren Prozentbereich -, die einem meist binären Eluenten zugesetzt werden. Wann ist dies notwendig und was bewirken diese Zusätze? Die Lösung Die HPLC-Trickkiste ist unerschöpflich. Die Hauptziele dabei sind: eine bessere Peakform und eine Änderung der Selektivität. Nachfolgend finden Sie in tabellarischer Form für häufige Anwendungen bewährte Zusätze. Häufige Zusätze im Eluenten Das Fazit Kleine Zusätze haben oft eine große Wirkung. In Hinsicht auf Robustheit beachten Sie bitte jedoch folgendes: Nach…
Der Fall Sobald Wasser und insbesondere Pufferlösungen stehen gelassen werden, besteht die Gefahr, dass Mikroorganismen wachsen. Ergebnis: Erhöhter Druck, Geisterpeaks, „Buckel“. Wie verhindert man deren Wachstum und wie wird bei Bedarf dieser Mini-botanischer Garten zum Verlassen der Anlage bewegt? Die Lösung In folgenden Situationen fühlt sich manches Tierchen und Pflänzchen wohl: Ruhendes Gewässer, sonnige Plätzchen, gemütliche Ecken – am besten mit Versteckmöglichkeiten, unebenes Gelände, was bedeutet: Stehender Eluent, Tageslicht (z. B. Pufferlösung auf der Fensterbank), Fritten, Fittings, Mischkammer sind ausreichend vorhanden, rauhe, schmutzige Oberflächen in der Anlage. Für Speise und Trank ist bestens gesorgt, was bedeutet: Es werden Pufferlösungen serviert …
Der Fall Nehmen wir an, Sie möchten eine mehr oder weniger unbekannte Probe in einem RP-C18-System chromatographieren. Wie sollen Sie nun das chromatographische System aussuchen? Betrachten wir das Ganze aus einem etwas anderen Blickwinkel als in diesem HPLC-Tipp. Die Lösung Nachfolgend erholten Sie einen groben Grund-Leitfaden, der – je nach individuellen Gegebenheiten – weiter „verfeinert“ werden kann. 1. Grundvoraussetzungen Probe im Eluenten (H2O/MeOH bzw. H2O/ ACN) wenigstens teilweise löslich Molekulargewicht für isokratische Trennungen vorzugsweise bis ca. 400-500. Molekulargewicht für Gradiententrennungen bis ca. 2000-3000. Wenn das Molekulargewicht unbekannt ist, bedienen Sie sich folgenden Tricks: Elution vor t0 (Totzeit) bedeutet, dass die Probe ausgeschlossen…
Der Fall Für viele Anwender sind restliche RP-Phasen außer den gewohnten C18 oder C8 exotisch. Sind sie auch. Die Nitril- oder Cyanophase ist eine solche polare Phase. Wann wäre ihr Einsatz nun sinnvoll (siehe auch diesen HPLC-Tipp)? Die Lösung Die Nitrilphase hat sowohl eine polare als auch eine apolare Funktionalität: Die CN-Gruppe ist für den polaren, die Propylgruppe (der Tracer zwischen der CN-Gruppe und der Kieselgeloberfläche) für den apolaren Charakter zuständig. Somit steht CN bezüglich Polarität zwischen beispielsweise einer Aminophase und Kieselgel. Das bedeutet: Wenn bestimmte apolare Komponenten zu stark mit C18 oder C8 wechselwirken (unangenehm lange Retentionszeiten), wäre an…
Der Fall Geister trifft man selten im Labor an – obwohl ich dem Verdacht nicht loswerde, dass sie dort doch des öfteren ihr Unwesen treiben… Geisterpeaks dagegen sind, leider Gottes, ganz quicklebendige Erscheinungen. Was sind Geisterpeaks? Das sind Peaks, die ganz unerwartet in dem Chromatogramm erscheinen. Wo kommen sie nun her und wie kann man deren Herkunft einreihen? (siehe auch diesen HPLC-Tipp). Die Lösung Die häufigsten Ursachen für Geisterpeaks sind: Verunreinigungen aus dem Eluenten, überschüssiges Ionenpaarreagenz usw. spät eluierende Substanzen Memoryeffekt durch Desorption einer Substanz aus der stationären Phase, aus einer Dichtung, einem Fitting, einer Fritte etc. Luftblasen im Detektor Zersetzungsprodukte…
Der Fall Ihre Chromatogramme sehen recht anständig aus, doch ärgern Sie sich immer wieder über auftretende Spikes. Dies sind kleinere oder größere Striche, die häufig an verschiedenen Stellen im Chromatogramm erscheinen. Welche Ursachen können dafür verantwortlich sein und was kann man dagegen tun? Die Lösung Die Hauptursachen für Spikes sind: Luftblasen, Detektor, Elektronik, „Sonstiges“. Schauen wir uns die einzelnen Ursachen etwas genauer an. Luftblasen Einfacher Beweis für Luftblasen in der Pumpe (Δ tR): Wenn Sie die Pumpe ausschalten, sind auch die Spikes weg. Luftblasen im Detektor (Luftbläschen aus dem Eluenten direkt nach der Säule, „Ausgasen“) ergeben eine „unmögliche“ Basislinie, die…
Der Fall Eine Gradiententrennung ist am effektivsten über das Gradientenprofil, die Steigung des Gradienten und das Gradientenvolumen zu optimieren. Eine gewünschte Auflösung in kurzer Zeit ist oft erst nach Verlassen der üblichen linearen Gradienten zu erreichen. Denken Sie daher auch an konvexe, konkave oder zusammengesetzte lineare Gradientenkurven mit isokratischen Stufen dazwischen – allerdings: Steht Methodentransfer ins Haus würde ich bei linearen Gradienten bleiben. Zum Herausfinden eines optimalen Gradienten leisten Optimierungsprogramme wie z. B. DryLab, Fusion QbD und ChromSword wertvolle Hilfestellung. Die zweite Optimierungsmöglichkeit ist die Änderung des Gradientenvolumens. Schauen wir uns diese zweite Möglichkeit an, ist sie doch auch ohne…
Der Fall Die Ein- und Auslassventile sind die Schwachpunkte Nr. l jeder HPLC-Pumpe. Wenn Sie nun Flussschwankungen festgestellt und Luft als Ursache ausgeschlossen haben, bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen und den Pumpenkopf auseinanderzubauen (lassen). Viele der HPLC-Pumpen sind heute Doppelkolbenpumpen. Die Frage ist also, welcher Kopf muss ausgebaut werden, der linke oder der rechte? Zudem ist nun das Einlass- oder das Auslassventil verschmutzt? Eine 25%ige Chance, das richtige Teil auszubauen, ist zwar nicht schlecht, doch könnten Sie auch folgenden Trick anwenden, um die Trefferquote zu erhöhen. Die Lösung Man saugt eine Luftblase von…
Der Fall In diesem HPLC-Tipp haben wir uns bereits mit einem der schwierigsten Problemen in der RP-HPLC beschäftigt, nämlich mit der Trennung von polaren und ionischen Komponenten. Im hiesigen HPLC-Tipp wird dieses Thema weiter vertieft. Spätestens, wenn Sie tailende Peaks erhalten und Sie alle anderen Ursachen ausschließen können, wissen Sie, dass Sie es mit ionischen Substanzen zu tun haben, wobei Basen in der Regel unangenehmer sind als Säuren. Nachfolgend sind einige für die Trennung ionischer Substanzen geeignete chromatographische Bedingungen in Tabellenform aufgelistet. ,,Säule“ und ,,Eluent“ müssen dabei nicht immer streng kombiniert werden, sie können auch einzeln zum Erfolg führen. Die…
Der Fall Die Druckänderung in dem Chromatographiesystem ist neben der Verschiebung der Retentionszeit eine der häufigsten Alltagsprobleme. Die Ursachen können vielfältig sein, sowohl mechanischer als auch chemischer Natur. Welche sind die häufigsten Ursachen? Die Lösung Ausführliche Auflistungen von möglichen Ursachen und deren Behebung finden sich in der Literatur z. B. in Dolan, Snyder „Troubleshooting LC-Systems“ und Unger, Weber „Handbuch der HPLC“. Tab. 1 ist eigens als schnelle Alltagshilfe erstellt. Zu Gunsten der Übersichtlichkeit sind nur die häufigsten Fehler aufgelistet; Ursachen, die selten vorkommen oder eher theoretischer Natur sind, blieben unberücksichtigt. Die Auswahl erfolgte nach persönlichem Ermessen. Tab.1: Druckänderung in der…